Mao - Eine chinesische Geschichte (2006)
Von Mao ging ein Leuchten aus. Genauer gesagt: von vielen Maos. Auf dem Gipfel seiner Macht gab es in China kaum eine Schule, eine Fabrik oder ein Regierungsgebäude ohne ein heroisierendes Abbild Mao Tse-tungs. Von kitschig-bunten Plakaten und Malereien strahlte der "Große Steuermann" milde lächelnd über sein Volk. Auch Mao-verherrlichende Slogans waren überall anzutreffen und in ihrer Art oft geradezu grotesk. So finden sich etwa Aufschriften wie "Mao ist unser engster Freund", "Soldaten lesen am liebsten die Bücher des Vorsitzenden Mao" oder "Das Sonnenlicht des Mao Tse-tung-Denkens erleuchtet den Weg der Großen Proletarischen Kulturrevolution". In einem Revolutionslied heißt es: "Das Segeln über die Meere erfordert einen Steuermann, das Führen der Revolution das Mao Tse-tung-Denken". Der Universitätsprofessor Wu Ningkun erinnert sich: "Was man auch tat, man musste immer 'Lang lebe der Vorsitzende Mao!' rufen. Mao Zedong (1893-1976) war Politiker, Militärstratege, Philosoph, Poet und Visionär zugleich. Er galt als ein genialer und grausamer Manipulator, der Politik und Revolution zu verbinden verstand. Die vierteilige Dokumentation von 2006 zeichnet das Porträt eines Mannes, der China von mittelalterlichen Strukturen befreite, aber auch als einer der größten Despoten des 20. Jahrhunderts in die Geschichte einging.
- Genre: Documentary
- Studio: ARTE
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